Was hat sich für Dich seit dem Gewinn der Sommelier-Trophy verändert?
„Der Moment des Titelgewinns war wunderbar. In die Vorbereitung ist viel Arbeit geflossen. Ich bin sehr stolz, dass es geklappt hat. Bis heute ist die Resonanz groß. Gäste sprechen mich regelmäßig auf die Sommelier-Trophy an und ich bekomme immer wieder Anrufe von Medien, die mich zu bestimmten Themen befragen. Zudem hat sich mein Netzwerk deutlich erweitert – vor allem auf internationaler Ebene. Renommierte Weingüter aus der ganzen Welt kommen auf mich zu, um mit mir zusammenzuarbeiten. Davon hat auch mein eigener Weinhandel „Florian Fine Wine“ profitiert. Kurz: Der Titelgewinn ist eine echte Bereicherung für mein berufliches Leben, die weit über den Alltag eines Sommeliers hinausgeht.“
Wie hast Du Dich auf den Wettbewerb „Best Sommelier of Europe, Africa & Middle East 2024“ vorbereitet?
„Ich arbeite Vollzeit und bin vor einigen Wochen Papa geworden. Insofern war es für mich wichtig, das Lernen in meinen Alltag zu integrieren. Ich investiere lieber täglich hier zehn Minuten beim Kaffee oder da eine Viertelstunde nach Feierabend, anstatt große Lerneinheiten en Block zu absolvieren. Rein technisch gesehen arbeite ich mit meiner privaten Datenbank, da ich Karteikarten nicht ausstehen kann. Ich halte mich durch News aus der Weinwelt auf dem Laufenden. Für die Praxisaufgaben bietet mir mein Arbeitsalltag ausreichend Training. Ich verkoste wöchentlich sehr viele Weine und organisiere hochwertige Tastings.“
Wie unterstützte Dich die Sommelier-Union beim Training?
„Ich nehme ohnehin regelmäßig an den hochwertigen Masterclasses und Verkostungen des Sommelier Colleges teil – hier lernen wir viel über einzelne Regionen und die spezifischen Erzeugnisse. Des weiteren versorgte mich die Sommelier-Union mit Proben von Sake bis Bier. Das war sehr hilfreich. Natürlich tauschte ich mich auch regelmäßig mit unserer Präsidentin Yvonne Heistermann und Sommelier Weltmeister Marc Almert aus.“
Was macht Wettbewerbe, wie diesen, für Dich so besonders?
„Für mich war es natürlich eine riesige Ehre, die deutsche Sommellerie auf internationalem Parkett zu vertreten. Das ist schon eine ganz besondere Verantwortung, die anspornt! Rein persönlich gesehen ist eine solche Veranstaltung kein Wettkampf gegen andere, sondern ein Wettkampf gegen dich selbst. Man lernt in der Vorbereitung wahnsinnig viel für seinen Beruf und auf der Bühne über sich und seine Leistungsfähigkeit unter Druck. Mich hat bisher jeder Wettbewerb weitergebracht. Außerdem habe ich im Zuge der Wettbewerbe viele Menschen kennengelernt, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Unsere Branche ist recht klein – der Zusammenhalt hingegen ist groß. Ich wünsche mir, dass ich einige meiner jüngeren Kolleginnen und Kollegen dazu inspirieren kann, sich dieser Art von Wettbewerb zu stellen.“