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Ernte ’23: Einblicke

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Steven Buttlar
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Sandra Fehr | Heroes of Riesling
In diesen Tagen blickt Weindeutschland demütig in Richtung Worms. Rund um die rheinhessische Stadt ergoss sich am 12. September ein dramatischer Hagelschauer auf die Weinberge. Zwei bis drei Zentimeter große Eiskugeln zerstörten die reifen Trauben an den Rebstöcken. Teilweise beklagen die ortsansässigen Winzer 100-prozentige Ernteausfälle. Die Arbeit der vergangenen 12 Monate zunichtegemacht – in nur wenigen Minuten.

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Wetterextreme als „the new normal“? Es scheint fast so. Der etwa 30 Kilometer nördlich von Worms gelegene Rote Hang wurde zwar von diesem Unwetter verschont – dennoch ist die Weinlese auch hier herausfordernd. Dirk Würtz und das St. Antony Team haben am 4. September mit der Ernte begonnen. Viel früher als gedacht – aufgrund starker Regenfälle und hoher Temperaturen in den letzten Wochen. In solchen Jahren ist es wichtig, sich bei der Lese größtmögliche Flexibilität zu bewahren. Erntepläne sind gut und richtig, aber letztlich sind es die Trauben selbst, die den Takt vorgeben. Wenn man nicht aufpasst, können Weinberge binnen 24 Stunden kippen. Deshalb: Augen auf im Weinberg. Trauben anfassen, probieren, situativ entscheiden.

Das St. Antony Team hat die Burgundersorten mittlerweile komplett gelesen. Kerngesunde Trauben,  dank penibelster Selektion. Wunderbar aromatisch und angenehm in der Säure. Mit der bisherigen Menge ist Dirk Würtz soweit zufrieden. Die ersten Rieslinge wurden ebenfalls geerntet – darunter auch Trauben für die großen Lagenweine Orbel und Pettenthal.

Zwischenfazit: Ein herausforderndes Weinjahr mit Höhen und Tiefen. Die Daumen für die letzten Erntewochen sind gedrückt.

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